Was macht
Kinderakustik
so besonders?

Hörverlust ist sehr komplex. Das trifft vor allem dann zu, wenn es sich um unsere Kinder handelt. Unser Gehör übernimmt nämlich eine wichtige Aufgabe in der Sprachentwicklung und sorgt dafür, dass unser Gehirn mit wichtigen Informationen versorgt wird. Besonders im Kindesalter ist es daher ausschlaggebend, richtig auf eine Hörminderung zu reagieren. An dieser Stelle kommt die Pädakustik ins Spiel. 

Unter diesem Begriff verstehen wir eine spezielle Sparte der Hörakustik. So wie sich manche HNO-Expert*innen auf die Betreuung und Behandlung von Kindern spezialisieren, kümmert sich ein*e Pädakustiker*in ganz gezielt um die Bedürfnisse unserer Kleinen.

Neben der Fachausbildung im Bereich Hörakustik sind sie daher zusätzlich darauf geschult, Kindern auf ihrem Weg zur Hörstärke zu helfen. Schließlich sind für die Betreuung von Kindern und Babys besonderes Wissen und besondere Fertigkeiten notwendig. Gegebenenfalls ist auch die Zusammenarbeit mit Fachkräften aus den Bereichen der Logopädie oder Frühförderung empfehlenswert. Das hängt unter anderem auch davon ab, in welchem Alter und in welchem Stadium der Sprachentwicklung sich das Kind befindet. Die Handhabung und Reinigung der Hörgeräte unterscheidet sich nicht von denen der Erwachsenen, es gibt jedoch einige Unterschiede im Alltag.

Das trifft auch bei Hörminderungen zu. Kinder erwerben in den ersten Lebensjahren ihre Muttersprache. Üblicherweise ist der Spracherwerb mit fünf Jahren abgeschlossen – tritt der Hörverlust früher auf, spricht man von einer prälingualen Schwerhörigkeit. Kinder, die während des Spracherwerbs nicht oder nicht gut genug hören, sind dabei unter Umständen benachteiligt. Das liegt daran, dass sie nicht hören können, wie die Laute klingen sollen.

Kinder lernen die korrekte Aussprache bestimmter Wörter dadurch, dass sie sie immer wieder hören. Hörgeräte können aus diesem Grund ein wesentliches Hilfsmittel für Kinder mit Hörminderung darstellen. Das Spezialgebiet der Kinderakustik befasst sich dementsprechend auch damit, einen möglichst normalen Spracherwerb zu ermöglichen und die Hörminderung auszugleichen. Auch Eltern und weitere Bezugspersonen können dabei helfen.

Natürlich ist nur ein professioneller Test wirklich aussagekräftig. Üblicherweise werden die entsprechenden Hörtests auch im Rahmen von Routine-Untersuchungen durchgeführt, wie beispielsweise dem Neugeborenen-Screening. Es ist allerdings wichtig, erste Anzeichen zu erkennen und früh genug zu reagieren, wenn eine Hörminderung vermutet wird.

Babys sollten laute Geräusche bemerken oder sich erschrecken. In den ersten Lebensmonaten sollten sie auch damit beginnen, Schallsignalen mit den Augen oder dem Kopf zu folgen. Daran erkennen wir, dass das Baby die Geräusche wahrnehmen kann. Bleibt das aus, ist das ein erstes Anzeichen einer möglichen Hörminderung. Geben Babys beim Brabbeln nur sehr monotone Laute von sich oder werden nach den ersten Monaten auffallend still, kann das ebenfalls auf das Hörvermögen zurückzuführen sein. Jedes Kind entwickelt sich in einem eigenen Tempo, im Zweifelsfall sollten wir also mit unserer*em Kinderärtz*in darüber sprechen.

Damit wir unseren Kindern den bestmöglichen Werdegang für ihr Leben ermöglichen können, sollten wir auf die persönliche und individuelle Situation Rücksicht nehmen. Daher lohnt es sich, Expert*innen auf den Gebieten der Pädaudiologie und Pädakustik zurate zu ziehen. Wir bieten Ihnen dabei altersgerechte Beratung und Betreuung in unseren Fachinstituten mit speziellem Fokus auf Kinderakustik.

Der wichtigste Schritt ist jedoch, sich nicht entmutigen zu lassen. Kinder sind oft äußerst feinfühlig und übernehmen unter Umständen den mentalen Druck der Eltern – ohne die Situation richtig einschätzen zu können. Kinder sind außerdem sehr anpassungsfähig und können sich oft leichter an ihre neue Hörstärke gewöhnen, als es bei Erwachsenen der Fall ist.